06 September 2007

Bodo Schäfer - Die Gesetze der Gewinner

Ein lächerliches Buch. Damit ist im Grunde genommen bereits alles gesagt.

Es handelt sich bei diesem dümmlichen Klassiker der Motivationsliteratur tatsächlich um die "Gesetze der Gewinner". Nämlich um eine Anleitung aus Interessensicht der ökonomischen Eliten, mit der vornehmlich Arbeitnehmern klar gemacht wird, mit welcher inneren Haltung (z.B. "Gib 110 Prozent") sie gefälligst zu arbeiten hätten.

Auf Seite 54 dieses Machwerkes findet sich eine Erbauungsgeschichte über Enrico Caruso, der als angebliches und überdies erfolgloses Mitglied einer Wanderoper auf einen "guten Freund" gestoßen sei (quasi einem Vorgänger von Bodo Schäfer), der ihn so richtig motiviert hatte. Zitat:
"Caruso überflog sein Leben. Er hatte aufgehört zu üben, er war Kompromisse eingegangen und hatte seine einstigen Ziele aufgegeben. Er war im Mittelmaß versunken. Er hatte keinen Respekt mehr vor sich selbst. Er hatte nichts aus seiner Chance gemacht. Vor lauter Frust trank Caruso sehr viel Wein. (...)"
Tja, und nach der motivationalen Ansprache seines Freundes habe Caruso sich endlich wieder angestrengt, und ist dann zum Weltstar geworden. Das einzige Problem: An dieser Geschichte von Bodo Schäfer stimmt nichts. Caruso war auch nie Mitglied einer Wanderoper.

16 Comments:

At 06 September, 2007 20:36, Anonymous Anonym said...

Bodo Schäfer hat mehrere solcher verdummenden Textansammlungen geschrieben. Erstens ist sein Leistungswahn Unsinn, denn die meisten Reichen von heute sind nicht durch Leistung reich geworden, sondern vor allem durch Erbe und Börsenzockereien. Zweitens gibt er selbst zu, dass Geld besser "arbeite" als Menschen, indem sie ja bloß alles zum Renditegewinn zur Bank tragen und in Aktien usw. investieren sollen.

Kurz, Schäfer ist ein Guru eines kranken, perfiden Systems, der den Massen immer noch die Mär vom "Pursuit of Happiness" für jeden im Kapitalismus verkaufen will. Da das System bereits scheintot ist, könnte man Schäfer und seine Kollegen solch unnützer "Lebenshilfe" auch als Kadaverf*cker bezeichnen.

Gruß

Alex

 
At 08 September, 2007 21:44, Anonymous Anonym said...

Ach der Schäfer.... Gab sda nicht mal ein Buch hinsichtlich Börse/ Geldanlagen etc.? Und ist er nicht irgendwann mal ziemlich auf die Schnautze geflogen? Chaka. Gotte bewahre und vor den Gurus, gleich welcher Art....

 
At 21 September, 2007 21:39, Anonymous Anonym said...

ja ja jedem das seine. also ich kenne das buch " die gesetze der gewinner " nicht aber ich kenn andere bücher von schäfer. und hey der mann hat in vielen dingen einfach recht. ich würde gern wissen viele leute die nicht so viel erfolg wie dieser mann haben ihn beneiden aber das immer nur in negativen aussagen ausdrücken. chaka war nicht schäfer sonder rattelbrand oder so und auf die schnautz ist jürgen höller gefallen soweit ich weiß. wenn ihr bessere tips habt könnt ihr sie mir gern schreiben. lese gute tips immer gern.

 
At 12 November, 2007 15:47, Anonymous Anonym said...

Was ist an dieser Seite denn bitte liberal?
Die Kommentare sind eigentlich nur linksradikal (der böse Kapitalismus nimmt uns alles). Vielen Dank.

 
At 12 November, 2007 16:48, Blogger John Dean said...

@anonym
Wenn man wie Sie glaubt, erbärmlich eigentlich, dass Kritik an überzogenen und unmenschlichen Formen von Kapitalismus "linksradikal" sei, dann ist es nicht weit zu einer Form des strukturellen Analphabetismus, wo der eigentliche Inhalt der Kritik nicht mehr wahrgenommen und begriffen wird, ums sich dann zu einem - weder in Form oder Inhalt hier geäußerten - "der böse Kapitalismus nimmt uns alles" zu sublimierern.

Geben Sie bitte zu, dass Sie einfach ziemlich dumm sind und gehen Sie bitte anschließend zu dem Blubbern von "politically incorrect" und diskutieren Sie mit diesen. Dort wartet man auf Sie.

 
At 03 April, 2008 14:38, Anonymous Anonym said...

Nun, es ist interessant diese kritischen Meinungen zu lesen. Bodo Schäfer hat es in jedem Fall begriffen - die Gesetze. Wenn man von diesem Neidgedanken etwas weg kommt und sich vorstellt, dass der Mensch möglicherweise auch Recht haben kann, sieht man in diesen "Gesetzen" gute Tipps im Umgang mit seinem Leben und allem was dazu gehört.

Ich habe dieses Buch zu Beginn auch sehr kritisch gelesen - insbesondere aufgrund der etwas faden Vergleiche. Andererseits ist an diesen Lebensweisheiten sicherlich etwas dran - dies kann jeder selbst entscheiden, ob sie einem nützen oder nicht.

Es kann auch nicht jeder in unserem "perfiden System" Adler sein - ohne die arbeitsamen Muscheln ginge vieles nicht.

"Ente" zu sein ist (nach B.S.) sicherlich nicht angenehm, jedoch aber zeigen auch diese viele (gegen-) Kommentare hier im Blog, dass es immer und überall "Enten" gibt.

Nicht meckern - das Beste herausziehen und es noch besser machen.

Grüße, cemail@online.de

PS:
Quak, quak, quak,...

 
At 03 April, 2008 16:10, Blogger John Dean said...

Schäfers blödsinniger Entenvergleich ist vermutlich der Teil, der bei seinen Anhängern am stärksten haften geblieben ist...

Ich schließe nicht aus, dass Schäfer im Laufe der Zeit klüger geworden ist und gegenüber seinem generellen Versuch einer Erfolgstechnologie entsprechend skeptischer.

Es ist so:

Ich gönne jedem Menschen den Versuch, "Erfolg" zu haben - was immer das bedeuten mag, sofern es nicht am Ende völlig asozial ist. Ob Schäfers Banalitätensammlung bei der Erringung von Erfolg viel nützen kann, ist eine andere Frage, und noch mehr, ob es nicht vielleicht besser wäre, sich zunächst genau vorzustellen, was man sich selbst unter "Erfolg" vorstellt (das können ja sehr unterschiedliche Dinge sein) und dann erst zu überlegen, welche Ideen, Taktiken und Strategien auf dem Weg dahin zu einem selbst passen. Außerdem mag man darüber nachsinnen, ob das Leben nicht eventuell aus der Balance gerät, wenn man es ausschließlich dem wirtschaftlichen Erfolg widmet. Es gibt zum Beispiel auch einen schwer messbasren "Erfolg", der in einem guten und freudlichen Umgang mit seinen Mitmenschen besteht, oder z.B. auch in einer gewissen Lässigkeit, wenn die Welt rings um einen herum nach Erfolg hastet.

Und noch mal eine andere Sache ist es, Kritikern Entenhaftigkeit zu unterstellen, irgendeine Form von "quak, quak, quak" - denn das ist, wenn man es so betrachtet, je selbst genau das Gleiche, also "quak, quak, quak".

Ist Gedankenaustausch also immer nur blödsinniges Gequake oder die bedauerliche Fehlleistung von "Enten"?

Aus einem guten "quak", z.B. auch eine der besseren Ideen in Schäfers Buch (Ideen, die er zumeist woanders aufgeschnappt hat...) mag am Ende vielleicht eine gute oder sogar bewundernswerte Tat werden. Warum auch nicht?

Nur ist leider sein "Erfolgsbuch" und die dahinter stehende Ideenwelt ziemlich unausgegoren (positiv formuliert: entwicklungsbedürftig), es kann sogar einzelne labile Menschen regelrecht krank machen und unter unnötigen "Erfolgs"druck setzen. Bei einer Kollegin habe ich das leider mitanschauen müssen - bei ihr war Schäfers Buch eine echte Plage. Und ich habe mich gefragt, was so ein Buch aus Menschen macht, die sich danach auszurichten versuchen.

Dann habe ich das Buch mir sehr genau angeschaut, nun - und das sollte nicht verboten sein - zahlreiche Mängel und Unzulänglichkeiten gefunden. Die ganze Denkhaltung, die in diesem Buch zur Geltung kommt, könnte man, Verzeihung!, "zwanghaft" nennen.

Insofern:

Es gibt Besseres als das Gequake in Bodo Schäfers "Die Gesetze der Gewinner".

Im Übrigen:

Dass jene, die auf kritische Punkte hinweisen, allesamt "neidisch" seien, halte ich für eine ausgesprochen dumme und geradezu selbstentwürdigende Annahme.

Alles klar, Cemail?

 
At 07 September, 2008 01:17, Anonymous Anonym said...

Ich bin Ausländer und habe Bodo Schäfer mein Wohlstand zu verdanken.Ob die Bücher blöd sind das sei die Verlierer zu überlasen
Besten Dank Bodo Schäfer

 
At 01 November, 2008 19:02, Anonymous Anonym said...

Hehehe - bin zwar kein ausländer, jetzt 37 jahre jung und könnte wenn ich wollte morgen mit meiner arbeit, sprich hobby aufhören. Leben kann ich trotz finanzkrise wunderbar von den zinsen meines kapitals. habe ich alles nur bodo zu verdanken! hat zwar viel anstrengung seit dem jahr 2001 gekostet, die million habe ich auch noch nicht, aber fast. dafür dass ich mit einem minus von 140.000.- euro begonnen habe, sicher keine schlechte leistung.
an alle kritiker noch eins: geld macht sicher nicht glücklich, das stimmt. geld gibt die freiheit zu wählen. das ist alles! wer kein geld hat kann nicht wählen. schluss, basta, aus. das sollte auch der dümmste kapieren.

hier noch einer meiner lieblingssprüche:(autor unbekannt)
ich weine lieber im hilton-hotel als unter der brücke.


der spruch ist doch obergeil, oder was meint ihr?

 
At 12 November, 2008 16:08, Anonymous Anonym said...

...dann hast Du entweder nen verdammt niedrigen Lebensstandard oder eine sehr niedrige Lebenserwartung... Ne Million is toll, wenn Du angenommen 40 Jahre weiter lebest und wir von 3% Inflation ausgehen...

Naja, rechne selbst weiter...

=;o)

 
At 05 August, 2009 22:30, Anonymous Anonym said...

Sehr interessante Beiträge in diesem Blog!
Ich habe mehrere Bücher von Herrn Schäfer gelesen, u.a. "Die Gesetze der Gewinner" und ich finde, es gibt einiges, das hier kritikwürdig erscheint:
1. Herr Schäfer hat einen schlechten Humor. Menschen in Adler und Enten einzuteilen ist erstens doof und zweitens unwitzig.
2. Die Aufmachung seiner Veröffentlichungen wirkt billig und bauernfängerisch, ich fühle mich hier immer an Scientology oder irgendwelchen Eso-Nonsense erinnert.
3. Streckenweise fokussiert der Autor sich wirklich zu sehr auf sein Haupthema, nämlich finanziellen Erfolg und setzt diesen gleich mit Selbsterfüllung und Freiheit.

Nichtsdestotrotz halte ich die Weisheiten und Denkweisen, die er, wohlgemerkt, anbietet, für sinnvoll und hilfreich. Mir haben sie in einigen Lebenslagen durchaus weitergeholfen.
Zudem sei gesagt, dass in seinem Werk durchaus die Rede davon ist, dass jede(r) selbst bestimmen muß, was Erfolg für sie/Ihn ist.

Und das ist der Kerngedanke, meine ich!

Wenn sich insbesondere in Deutschland mehr Menschen fragen würden, was ihr Lebenssinn sein soll, was Ihre Bestimmung, ihr zentrales, lebensbestimmendes Ziel ist, hätten wir binnen kürzester Zeit eine weniger jammerige, perspektivenreichere Gesellschaft.

Diesen Menschentyp meint Herr Schäfer mit Gewinner, denke ich. Einen mündigen, selbstbestimmten Menschen und der muß nicht reich sein.

 
At 17 August, 2011 18:52, Anonymous Anonym said...

Ich bin Millionär geworden durch Herrn Schäfer! Ihr armen Leute, aber ich verschwende meine kostbare Zeit nicht für Mitleid.

Grüüße

 
At 17 September, 2012 11:43, Anonymous Anonym said...

Ich (Frau) habe leider viel zu spät die Bücher von Bodo Schäfer für mich entdeckt. Wie immer seine Vergangenheit auch ist. Es gibt so viele Menschen, die nach wiederholtem Scheitern erst ihre wirkliche Stärke erkennen und erfolgreich leben können. Ohne Bodo Schäfers Bücher jedenfalls hätte ich jetzt gar nichts gespart, weil ich mich nur auf das Zurückzahlen von Schulden konzentriert hätte. So aber habe ich einen Teil meines Einkommens zur Hälfte gezahlt und die andere Hälfte gespart. Das hat mich in düsteren Zeiten hoffen lassen. Gerade lese ich seine Bücher wieder durch, um mich erneut motivieren zu lassen. Dieses Mal steht der Umgang mit Geld an zweiter Stelle. In meinem Brotjob bin ich "Ente", kann mich gerade so überwinden. Ich möchte nun nebenberuflich meine Träume verwirklichen, mit Konsequenz und Ausdauer dabei bleiben, nicht aufgeben, was nicht immer leicht ist. Ich finde in B.Schäfers Büchern einen besseren Zugang zu den gerade passenden Themen als bei anderen Autoren. Er hat seine Sache insofern gut gemacht. Zum "Adler" mutiert im Grunde jede "Ente", der es gelingt, beruflich das zu machen, was sie (er) von Herzen liebt und gut kann. Mancher, der dazu neigt, leicht aufzugeben, muss tatsächlich täglich die entspr. Kapitel lesen, um konsequent am Ball zu bleiben. Ich jedenfalls werde das tun.

 
At 07 November, 2012 12:46, Blogger John Dean said...

@ anonym (vom 17. August)

Wenn bereits menschliches Mitgefühl und Mitleid unerträglich an Ihrem Zeit- und Nervenkostüm zerren, dann stelle ich bei Ihnen sehr in Frage, ob Sie wirklich in allen Lebensbereichen erfolgreich sind.

Schwerlich. Denn ansonsten hätten Sie ja noch etwas Zeit für Mitgefühl. Da will ich garnicht wissen, wofür Ihnen sonst noch jegliche Zeit fehlt.

Ich will Ihnen das aber nicht zum Vorwurf machen, sondern nur als Gedankenanregung. Kaum ein Mensch gelingt es, in allen Lebensbereichen supererfolgreich zu sein. So ist das nun einmal mit uns Menschen. Manche einseitige Erfolgsfixierung (z.B. auf hohes Einkommen) ist damit verbunden, dass man als Mensch in anderen Bereichen weniger Erfolg hat.

Wie auch immer: Ich wünsche Ihnen nun frohes Nachdenken und guten Erfolg dabei!

@ anonym 17. September (Frau)

Haben Sie denn keine Bücher von anderen Autoren gefunden, die für Sie in irgend einer Weise hilfreich waren?

Beim Verwirklichen Ihrer Träume wünsche ich Ihnen alles Gute!

(und es würde mich interessieren, was das für Träume sind)

 
At 27 Januar, 2013 23:32, Anonymous Anonym said...

Würde mir gerne das Buch kaufen. Habe aber leider kein Geld dafür :-(

 
At 30 Januar, 2013 10:57, Anonymous Anonym said...

In der Tat enthält das Buch wunderbare Tipps, um Menschen aus ihrem Trott zu holen. Die Gefahr ist, dass sie in die nächste Falle stolpern und glauben, die Zukunft bringe ihnen "mehr" oder "neseres". So ist das Buch letztlich Spiegelbild der Hochentwicklung des Egos und dies kann nur zu Ent-Täuschung und Leid führen. Zu glauben, dass "ich" mehr bin, wenn ich dies oder das habe oder dies erreichen, diese Person bin, oder jenen Satus habe, gleicht der Suche im Äußeren. Lettlich kann aber nichts diese Suche erfüllen, denn der sas Gewcuhte ist bereits immer da. Insofern ist der wirklcih wichtige Tipp in dem Buch "lieben Sie das, was sie tun". Das Annhehmen des Momentes , Verweilen im Hier ohne zwanghafte Suche nach etwas in der Zukunft oder in Dingen und Personen. Die UNTerscheidung in Gut und Schlecht, in erwünschte oder Unerwünschte Momente, aber auch die Unterteilung von Menschen in Adler und Enten (was etwas von jüdisch und nichtjüdisch hat, was aber hier nicht vorgehaltern werden soll, ondern nur weiters auf die egohaftigkeit des Buches hindeutet), bringen das Drama hervor, das letztlich vermieden werden soll: durch eine Million mehr auf dem Konto, einen Status oder andere Dinge. Relativ macht es keinen Unterschied, ob DU arm oder reich, ob du Adler oder Ente, bekannt oder unbekannt bist.Absolut letztlich ist es bedeutungslos, weil alles dies in Dir geschieht, immer im Jetzt immer hier. Wenn DU masgt unterscheidest Du weiter, suchtst Du weiter, bedenke aber, dass Du Dir damit Leid schaffst, ein Spiel, dass seit JAhrtausenden so geht. Namaste

 

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